dadasophin.de

talent :: der grosse wurf

Und sie verzichtet dankenswerterweise darauf, ihr Talent nur in kleinteiligen Kurzgeschichten zu erproben.

rainer moritz ueber julie zeh (NZZ, 07.01.05)

wir sind ja auch dafuer. dass jeder seinen grossen wurf auch wieder als roman auffangen kann. schliesslich habe wir schon im kindergarten gelernt. dass man nicht kleinteilig vor sich hin wurschtelt. sondern das leben als grossen wurf betrachtet. als medizinball zum beispiel. 😉

aus dem koelner :: kaffeesatz

die frage darf man stellen: wie ist der vorsatz gemeint?! antworten sind erwuenscht. :—)

werbung :: der brave hund

werbung kann auch schon mal witzig sein. in der werbungbasierten version von eudora findet man schon mal im werbeeck nen hund sitzen.

literarische debuets :: blonde frauen

Literarische Debüts stammen fast ausschliesslich noch von Frauen, die sich alle ähnlich sehen, ein bisschen blond, ein bisschen ätherisch und geheimnisvoll, definitiv altherren- und literaturbetriebskompatibel. Um ihre Bücher anzupreisen, finden die Verlage dann Attribute wie „sensibel“, „hochaufgeladen“, „lakonisch“, „messerscharf“, „fulminant“ und „schonungslos“.

schonungslos (FR, 06.01.05)

benjamin :: schrift – bilder – denken

fast uebersehen haetten wir die ausstellung „schrift – bilder – denken“ – walter benjamin und die kunst der gegenwart im haus am waldsee – informative seiten zur ausstellung, etwa die der beteiligten kuenstler.

… auratransfer (nzz, 06.01.05)
durch die schrift hindurchgehen (TAZ, 04.11.04)
… Auratransfer (scheinschlag, ausgabe 10 – 2004)

badekultur :: im mittelalter

nunja – wir hatten ja auch mal mit dem mittelalter zu tun. und lernten schon damals eine etwas differenziertere herangehensweise an dieses und an thesen von hans-peter duerr. duerr setzt seine thesen gerne provokativ gegen den herrschenden forschungstrend. was dann eben auch heissen kann. dass man seine thesen auch als zuspitzung verstehen kann. und nicht als feststehende groesse:

In Österreich hält sich bis heute auch der abwertende Ausdruck »Badhur«, und wie der Ethnologe Hans-Peter Duerr zeigte, waren die meisten der deutschen, französischen und englischen Badehäuser schlicht Bordelle. Viele der etwa bei dem Soziologen Norbert Elias (»Über den Prozess der Zivilisation«) nachzulesenden Beobachtungen über einen relativ schamfreien Umgang mit dem nackten Körper bezögen sich, so Duerr, nicht auf wirklich öffentliche Badehäuser, die es gar nicht in so großem Umfang gegeben habe, denn mehr auf Bordelle. In den, wenn man so will: richtigen Badestuben hingegen habe es eine strikte Geschlechtertrennung geben, freilich lassen sich auch Grenzbereiche nachweisen.

Baden und Bademagds Söhne (jungle world, nr. 1 05.01.05)

… Theorie der Scham. Eine anthropologische Perspektive auf ein menschliches Charakteristikum – Anja Lietzmann (diss 2003, pdf)
… badekultur im mittelalter
… die wellnesskultur im mittelalter – presseinformation (doc) zur ausstellung „Schwitzbad und Schröpfkopf“ auf schloss kyburg
… Zwischen Lebenslust und Frömmigkeit
rezension zu Badeorte und Bäderreisen in Antike, Mittelalter und Neuzeit. (pdf)

dinner vor one :: jeanette biedermann und sascha hehn

grobschlachtige vergleiche am morgen. die auch noch relational falsch gesetzt sind. wenigstens sollte man ein vergleichspaar in der altersstufe „frau aelter als mann“ setzen:

Anke Engelke versuchte monatelang, die dramaturgischen Elemente der Schmidt-Show in die eigene zu übernehmen, wirkte dabei aber konsequent verloren. Anke Engelke ins Korsett der Schmidt-Show zu pressen, war ein ähnlich hilfloser Versuch, als würde man den Silvester-Klassiker »Dinner for One« mit Jeanette Biedermann und Sascha Hehn neu aufzulegen versuchen.Herr Schmidt zurück in der Anstalt (jungle world, nr. 1 05.01.05)

krimi :: setzt uns stress aus

Ich sehe ihn eher als eine Art Versuchsanordnung: Man setzt eine Gemeinschaft Stress aus – und was ist ein schlimmerer Stress als Mord und Totschlag? Dann guckt man, was passiert. Und bei manchen Menschen kommt die Bestie und bei anderen das Beste zum Vorschein.

„Früher durfte man so was ja nicht schreiben“ – anne chaplet ueber das schreiben von krimis (FR, 05.01.05)

die beiden maschinen :: dampflok und projektor

die beiden maschinen dampflok und projektor tragen denn auch das prinzip der wiederholbarkeit und der verfuegbarkeit in sich: sie werden angeworfen. in bewegung gesetzt. halten inne und beginnen von neuem zu rotieren.

lumière. der zug und die avantgarde – christa bluemlinger (pdf)

… gefunden auf sixpackfilm, rubrik texte
… teil des symposions: Das frühe Kino und die Avantgarde (2002)

… aktuell bei sixpackfilm: imagining the city – filmreihe im topkino/wien
… rezension dazu: raum-system u-bahn (standard, 04.01.05)