dadasophin.de

Krünitz Oeconomische Encyclopädie online

Eine meiner beständigsten Leidenschaften ist das Stöbern in Wörterbüchern.

Zufällig bin ich über einen weiteren Online-Schatz dahingehend gestolpert: die Krünitzsche Oeconomische Encyclopädie (1773-1858), deren 242 Bände(!) von der Uni Trier digitalisiert wurden und sogar mittels Suche online zugänglich ist. Darin finden sich dann so ganz wunderbare Erläuterungen für meine Montagu Lektüre wieder, etwa zum Stichwort Nadelgeld:
Weiterlesen „Krünitz Oeconomische Encyclopädie online“

Von den ismen zu den istmen

Früher waren ja mal ismen wichtig gewesen. Da hiess dann alles Avantgardeismus, Dadaismus oder Marxismus.

Heute sind eher ist istmen wichtig geworden: Longlist, Shortlist, Finalist, Karrierist, Egoist.

Kleine Geschichte des Applaus (Tagesspiegel)

Eine kleine Historie des Applaus liefert der Tagesspiegel.

In Hände hoch wird eine historische Route aufgezogen und die Geschichte des Applaus versucht: „Mit der Verfeinerung des Kapitalismus zu Beginn des 19. Jahrhunderts wird der Beifall als Ware entdeckt“ (Quelle: Hände hoch, Tagesspiegel 22.07.07)

Entwickeln Sie Ihre Differenzqualitäten!

Jetzt kramen Sie mal kräftig nach Ihren Differenzqualitäten!?

Denn heute ist es wichtiger beim Studieren – z.B. Germanistik, dass Sie sich von der Masse in Ihrem Lebenslauf unterscheiden, als sich schlicht darauf zu konzentrieren, sich wissenschaftlich mit Texten zu beschäftigen. Also unter uns Pastorentöchtern: Ich bin sehr froh, mein Studium schon lange hinter mir gelassen zu haben. Entweder man studiert heute und muss immer ein anderer sein oder man trifft sich mit gleichgesinnten Bachelors, die gar nicht wissen, wie man einen Text liest. 😉
Weiterlesen „Entwickeln Sie Ihre Differenzqualitäten!“

Die Metaerzählung: Autoren und ihre Laubsäge

Es mag ja sein, dass Autorinnen den Hang zum Buch ihrer handwerklichen Untauglichkeit verdanken, auch einer gewissen Lebensuntauglichkeit.

Aber: es müsste schlicht mal der Gegenbeweis erbracht werden, dass Autorinnen sehr wohl auch in Betriebe gehen und dort betriebliches, lohntechnisches Kleinholz machen und das mitunter auch nicht zu schlecht. 🙂 Das ewige Weitererzählen – auch so eine Metaerzählung – von unhandlichen, lebensunfähigen Autorinnen, die vor dem Strick zum Buch greifen, sollte endlich aufhören. Aktuelles Beispiel das Leben des Lutz Seiler:
Weiterlesen „Die Metaerzählung: Autoren und ihre Laubsäge“

Theorie und Experiment sind sich selbst historisch geworden

Schon fast süß irgendwie:

Literaturtheorie und literarische Theorie-Experimente, wie sie die Nachkriegszeit bestimmt haben, sind sich selbst historisch geworden.

Quelle: Deutsches Literaturarchiv Marbach – Sommerschule 2007

Schön nun zu wissen, was für ein Fossil man tatsächlich (geworden) ist. 😉

Der Autor, der sein Gesicht nicht zeigen will (hat Brille, hat Haar, trägt Kleidung)

Weniger blutig, aber auch lustig: PeterLicht (D) will sein Gesicht nicht zeigen.

Naja, es gab schlechtere Texte bis dato in Klagenfurt. Aber auch dieser Text versucht einen jugendlichen Sound herzustellen, der real, reell und verdammt in & cool & naseweiss daherkommt. Ein leichter Plauderton wird eingenommen, und alles ist doch irgendwie dann wieder so empfindsam, obwohl der Ton des Textes dagegen hält. Auch bei solchen Texten schlaf ich weg. 😉

Aber immerhin mal was neues in Klagenfurt (man schläft ohnehin schon): Das Videoportrait ist gut selbst zusammengezimmert, ein ganzer Wikipedia-Eintrag ist befüllt, eine Webseite, die nicht viel verspricht und ein Text, der die irgendwie popkulturelle Buchtisch-Ecke bei Bunt weiter befüllen wird.

Update – bzw. ich habe mich natürlich geirrt – der Text ist:
Weiterlesen „Der Autor, der sein Gesicht nicht zeigen will (hat Brille, hat Haar, trägt Kleidung)“