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picassos :: badende

langsam naehert man sich ihm wieder: dem meer. die aktuelle ausstellung dazu gibts in stuttgartpicassos badende.

kunst, sexualitaet und geschlechterkonstruktionen in der abendlaendischen kultur – daniela hammer-tugendhat (pdf)

bahnen :: und :: preistraeger

stimmt. man sollte bei ausschreibungen von neuen ausgaben unbedingt die latte hochlegen:

Die Straßenbahn ist, seitdem es sie gibt, Thema und Gegenstand der Literatur (z.B. bei Literatur-Nobelpreisträger 2002 Imre Kertesz oder bei Bachmann-Preisträger 2004 Uwe Tellkamp).

cognac & biskotten – ausgabe nr. 23 – motto „haltestellen und lebenslaeufe“

die bruecke :: nun avantgardelos

die interpretatorischen ansaetze von peter buerger (vgl. theorie der avantgarde 1974) zur theoretischen abfederung der avantgarde lesen sich immer interessant. wenn auch disputwuerdig. nach einem generellen argumentativen verdikt gegen eine avantgarde nach 45 wird nun der avantgardestatus der „bruecke“ bezweifelt. wie auch schon gegen die postavantgarde ist der argumentative punkt buergers das fehlen eines ineinanderfallens von kunst und leben – die rebellion gegen die institution kunst kommt erst danach.

Der Jugendstil will die gesellschaftlichen Widersprüche im Ornament versöhnen; die Avantgarden zielen auf eine gesellschaftliche Utopie ab, in der die Kunst aufgehoben wäre. Beide also, wenn auch auf unterschiedliche Weise, drängen über die Kunst hinaus. Die Brücke-Maler hingegen bleiben strikt im Rahmen der Institution Kunst. Diesen zu überschreiten oder gar zu sprengen liegt nicht in ihrer Absicht.

rebellion am badesee – peter buerger (zeit, 02.06.05)

oskar :: fassbinder :: und das genie

der geniebegriff dient ja nie aus – fuer oskar roehler war fassbinder eines:

Man redet oft über gesellschaftliche Relevanz und vermisst sie in heutigen Filmen. Aber wahrscheinlich gibt es eben nur wenige, die wie Fassbinder den Kern einer Gesellschaft persönlich erfühlen können, dabei so enorm kreativ sind und noch dazu einen so breiten Einfluss auf so viele Leute in so kurzer Zeit entwickeln – und diese Leute nennt man halt Genies.

schoene seelen – oskar roehler (zeit, 02.06.05)

… wie waers hiermit: kunst ohne genies (u.a. vertreter des net cubism)

oesterreichische literatur :: soll oesterreichischer sein

oh weh – oesterreichische literatur soll auch noch oesterreichisch sein. was halt von einem stifter oder grillparzer wohl so erwartetw wird?! wir haben buechner oder kleist eigentlich nie auf das deutsche hin gelesen?!

Als ich neulich zwei kanonische Texte der so genannten österreichischen Literatur wieder las, war ich erstaunt. Erstaunt, wie wenig ich darin über ein österreichisches Wesen, österreichisches Geschichtsbewusstsein, habsburgische Mythen fand.

bewegliche identitäten – leopold federmaier (standard, 27.05.05)

der literaturpreis :: wie grottig

zauberhaft – jetzt werden literaturpreise schon im fantasy-ambiente verliehen:

Der Preis wird bei dem von 7. bis 11. September stattfindenden internationale Schriftstellertreffen im Karstdorf Lipica (Lipizza) überreicht, und zwar wird in der Grotte „Vilenica“ (auch „Feengrotte“ genannt).

feengrotte preis an karl-markus gauss (standard, 01.06.05)

der kuenstler :: paul

meine guete – warum heissen grazer protagonisten immer noch paul?

Sein Freund Paul ist Künstler und träumt von Revolution, den größten Freiheitskampf führt er gegen seine Kontaktlinsen.

n. – clarissa stadler (droschl)

der literarische :: reiher

sie kennen das noch von der schulbank. da muss man taeglich einen aufsatz schreiben. mit so und soviel seiten oder gar einer bestimmten festgelegten wortzahl. und schon beginnt man die saetze auszupolstern. mit dem attributfaedeln und dem beruechtigten bilderschachteln. eben ein serielles babuschkaphaenomen. das wir dann mit verve und ausfeilen entschuldigen.

aehnlich wirkt thomas meinekes „netznotizen„. wenn von einem event oder einer tageszeitungsnotiz berichtet wird. dann haeufen sich die saetze zu einem richtig grossen literarischen ameisenhuegel. da wuenschte man ihm manchmal einfach ein bisschen freiraum zwischen diesen blockansaetzen seines literarischen reihers.

aber man koennte sagen. schliesslich muss der auftrag des literaturbueros erfuellt werden. und wenn der stipendiat auch noch von zuhause diese aufgabe erfuellen darf (das beruechtigte. stipendium frei haus – am schoensten klingeln jene autorinnen. die bei stipendienannahme stets jammern. dass sie von zuhause wegmuessen!). dann kann er sich gluecklich schaetzen und kann schon mal etwas ueppig ins notizen terraing hauen.

und dirk schroeder kommentiert gut. auf die frage. warum telepolis werbung fuer einen mittelmaessigen blog mache (was gar keiner ist. wie wir behaupten):

Wenn einer bloggt, den man nicht kennt, kann er sich dadurch, dass er’s gut macht oder spannend oder sonst was, „einen Namen machen.“ Wenn man einen schon kennt, er „einen Namen hat“, dann wird über alles berichtet, was er tut. Pflanzte der, den man schon kennt, eine Rose, berichtet die Gartenpraxis, stellt er etwas auf einen Webserver, berichtet Telepolis.