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wie alles endet :: das potterjahr 2008

lustig ist das schon zu lesen. weil man diese prophetische rezension aus dem jahre 2008 ueber den letzten der potterschen (ver)baende nur verstehen kann. wenn man in diesem harry kosmos enthalten ist. die ausbreitung des potter personals wirkt fast wie grobe geheimbuendelei. ein wort- und personengeklingel. das nach einordnung schreit. 🙂

Von unserem Korrespondenten des „Daily Prophet“ ging der „Literarischen Welt“ diese Besprechung zu, die erst im Jahr 2008 hätte erscheinen sollen. Die Redaktion hat sich für den Vorabdruck entschieden und hofft auf das Interesse der Leserschaft.

es ist vollbracht (welt, 23.07.05)

die kristenfestung :: lyrik

die zeitschrift merkur schlaegt ja immer wieder in die gleiche konservative kerbe. diesmal (im juni heft) muss die atonale. moderne musik dran glauben und lyrik – nach hartung – ist das rettende segel im gesunkenen postmodernen schiffbruch:

Die Ökonomie kriselt; der Überbau erzittert; und die Avantgarde ist vieux jeu. Spielmarken wie Moderne Lyrik oder Lyrik der Postmoderne ziehen nicht mehr. Krisenfestes ist angesagt. Ist das die Stunde der Lyrik? Sie rechnet, immer noch, in langsameren Perioden.

auszuege aus dem juniheft 05 (merkur)

… ruehrende toene (NZZ, 23.07.05)

der halbtagsautor

Die Entscheidung, als Arzt und Autor zu leben – man denke an Büchner, Tschechow, Döblin, Schnitzler – trafen die wenigsten freiwillig.

nicht mit der hand allein (wiener zeitung, 24.06.05)

die notorische :: kritik

schoen. dass man heute als feministin schon notorisch ist. wenn man schlicht einfach an einer feministisch ausgerichteten arbeit bleibt. damit hat sich nichts – auch historisch gelesen – am negativen bild des feminismus geaendert – dafuer sorgt die „notorische“ kombination mit negativen attributen:

Sarah Lucas ist eine notorisch feministische Künstlerin, wie Elfriede Jelinek

brave schuelerin (welt, 23.07.05)

warten auf :: den erfolgsautor

genau so wuenschen wir uns informationen ueber autoren: sachlich. praezise und auf dem punkt. 😉

Seit über einer Woche haben Rosa Linn und Merle Josefin ihren Papa nicht gesehen. Kaum ist er da, muss er schon wieder telefonieren, drei Interviews und dann auch noch ein Fototermin, und schließlich die lange Autofahrt von Nümbrecht nach München. Spätestens seit Sonntag ist Thomas Lang ein gefragter Mann.

erfolgsautor auf familienbesuch (koelner rundschau, 30.06.05)

der hauptberuf schriftsteller (2)

(3) bov, die literarischen institute und der zeitgeist

sicherlich unterliegt die frage ueber sinn und unsinn (wir wuerden das durch das argument „funktion“ ersetzen wollen) von (literarischen) instituten dem „zeitgeist“ und der integration in den literaturmarkt. wie auch sonst? sonst wuerde man sich doch der illusion eines „elfenbeinturms“ wieder bedienen. der man doch gerade zu entkommen suchte?! und dass sich der literaturbetrieb mit institutionen via feuilleton etc. beschaeftigt. ist doch notwendig. schliesslich speist er sich auch aus solchen instituten und speist seine bekanntesten vertreter dort hinein.

dass die produktion/produktivitaet der literarischen institute bewertet und auf eine gewisse haeufigkeit in stil und thema abgeklopft wird. erscheint uns ganz selbstverstaendlich.

es erscheint uns – pardon – schon etwas blauaeugig von ihnen. einerseits genau die probleme im aktuellen literaturbetrieb zu benennen (judith hermann stil, einheitsrezensionierung, einheitliche erwartungshaltung beim publikum) und andererseits keine verbindung zum output von literarischen schulen/institutionen zu vermuten.

auch wenn wir die meisten der aktuellen debuets nicht wirklich lesen – meisthin nur anlesen. weil wir auf einem viel spezielleren teilfeld aktiv sind. nehmen auch wir eine gewisse „fadess“ des stils wahr. wir haben hier nicht die zeitlichen und fachlichen mittel. um stilanalysen anzuschliessen. aber stimmen helmut boettigers anwurf durchaus zu. auch wenn wir seiner polemik in gaenze nicht immer zustimmen:

So können Texte entstehen, die ziemlich schnell aussehen, als ob sie gut gemacht seien. Sie wirken nie direkt peinlich. Deswegen probt man in Schreibwerkstätten am effektivsten den Raymond Carver/Judith Hermann-Stil, egal, ob man angewandte Kultur an der Universität Hildesheim studiert oder am Literaturinstitut in Leipzig. Die Absolventen dieser Kurse können alle ganz gut schreiben, und sie machen nichts falsch. Dass sie meistens gar keinen Stoff haben, fällt zunächst nicht auf.

und immer wird gerade jemand anders gekuesst – helmut boettiger (sueddeutsche)

Weiterlesen „der hauptberuf schriftsteller (2)“

der hauptberuf :: schriftsteller (1)

da manche kommentare zu ueppig sind. um sie in der kommentarschleife zu belassen. hieven wir jetzt die antwort in teilen wieder auf die oberste weblogebene:

(1) bov stellt fest. dass wir keinen wirklichen hang zu institutionen haben

das stimmt. das ist aber auch zu augenfaellig. um wirklich zu ueberraschen. uns am allerwenigsten. 😉 dass anti-institutionell zu sein. keinesfalls mit einem romantischen ideal des „stillen schneckenhauses“ zusammenhaengt. das hatten wir eigentlich schon ueber die jahre vermitteln wollen. wir bevorzugen im arbeiten und denken gemeinhin gruppenzusammenhaenge. die sich zum einen aus realen „grueppchen“/kooperationen oder aus „historischen“ denkzusammenhaengen speisen.

wir hielten als noch NIE etwas vom romantischen ideal eines schriftstellers (wir halten ohnehin wenig vom „schriftstellern“. wie es gemeinhin sich zusammensetzt in seiner zwingend organisierten form des textproduzieren – publizieren – vermarkten (lesung etc.)). freilich ist auch fuer uns der zugang in den literarischen betrieb ueber diese neuralgische stellen moeglich. aber wir versuchen diese stellen zum thema unserer arbeit zu machen. damit bedient man natuerlich auch wieder nur diese stellen. aber was bleibt sonst. als die probe.

wir froenten auch noch nicht – soweit wir uns selbst reflektiv zugaenglich sind – irgendwelchen potentiellen oder tatsaechlichen anti-intellektualismen. interessant ist die verbindung. die bov zwischen anti-intellekt und gegen-institutionellem schlaegt. das war uns neu und erscheint uns wenig zwingend.

es ist uns ueber die jahre schon aufgefallen. dass sich kaum jemand mehr mit institutionen und deren strukturellen implikationen auseinandersetzt. und wenn ja. dann nicht zwingend als auseinandersetzung der eigenen verwobenheit mit institutionellem. das scheint ein relikt aus vergangenem zu sein. irgendwie sind wir wohl auch philosophisch darin steckengeblieben und lesen auch heute noch diskurse unter dieser maxime.

das mag altbacken und zu wenig flexibel fuer das heer der kreativen erscheinen. uns ist es jedoch ein muss in allen belangen. selbst fuer die lohnarbeit legen wir da ein gewisses mass an selbstreflexion an den tag. wenngleich der lohnzusammenhang einem mehr grenzen setzt. als man dann ueberwinden kann.

Weiterlesen „der hauptberuf :: schriftsteller (1)“

postcast :: architecture talk

das wird uns jetzt wieder keiner glauben. aber auf anraten der kulturnation.de haben wir uns auch mal mit dem phaenomen podcast beschaeftigt und der erste podcast den wir gehoert haben – architecture talk (xml) – beschaeftigte sicht mit: na?! walter benjamin (mp3).

jaja. das wird uns wieder keiner glauben. 🙂

das krimiposter

cool – was fuer die kriminal leserin an die wand: das krimiposter.

… in der kueche bei salvo montalbano – hendrik werner (welt, 21.07.05)