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urlaubslektueren :: der liebhaber ohne festen wohnsitz

wir schoepfen im urlaub auch gerne gebrauchtbuecher vom wochenmarkt: fruttero & lucentini – liebhaber ohne festen wohnsitz.

in nairobi, sagte das ein wenig nasale freche stimmchen des lockigen choreographen, in nairobi werde kaum ueber nairobi geredet. und in madrid, singapur oder los angeles komme es selten vor, dass eine zum abendessen versammelte gruppe als gespraechsthema madrid, singapur oder los angeles waehle. waehrend hier in venedig, das doch schliesslich eine kleine stadt von nicht einmal hunderttausend einwohner sei, jede unterhaltung immer wieder auf venedig komme. eine voellig narzisstische stadt, bemerkte jemand. (S 57)

der blick auf venedig mit all dem tourismus und kunst- und maezenatenhandel ist wirklich sehr dicht. einzig die patina von venedig als stadt der liebenden werden auch fruttero & lucentini nicht los. schade.

kunst als soziales system :: paolo veronese

wenn das buch nur nicht so teuer waere. 🙂

Der Autor vermittelt einen differenzierten neuen Einblick in die Arbeitsweise und Organisationsstruktur dieses Ateliers: von den Verträgen mit den Auftraggebern über die äusserst ökonomische Arbeitsteilung zwischen Meister, Gesellen und Lehrlingen, vom Entwerfen der ersten vagen Skizzen über Detail- und Kostümstudien bis hin zur Erfindung und Einführung des Labels «Paolo Veronese» im internationalen Kunstmarkt des 16. Jahrhunderts.

veroneses werkstattbericht (NZZ, 08.09.05) – rezension zu hans dieter hubers „paolo veronese. kunst als soziales system“

harry potter :: und der verlorene fruehstuecksvorsprung

man muss sich das mal ganz genau vorstellen: da liest eine schon samstag vor dem fruehstueck den neuen harry potter und hat damit einen inhaltsvorsprung von – wenn wir unsere regulaere post am samstag heranziehen – von – na sagen wir mal – 4-5 stunden. das nennen wir herrschaftswissen – dank amazon! 😉

Potter-Fruehstueck

quelle: amazon.de

hauptgaenge vor den lesungen!

sehr schoen. literatur als vor- bzw. nachgezogene abendgala:

Öffnung des großen Kursaales, Buffet à € 18,50. Bitte rechtzeitig Platz nehmen; Hauptgänge nur vor den Lesungen!

sprachsalz – internationale tiroler literaturtage

das trinkgeld :: zwischen herr und knecht

oh – jetzt ist uns klar. warum wir immer schwierigkeiten haben. wann wo wieviel trinkgeld auszugeben ist. das liegt an unserem verqueren herr/knecht/verhaeltnis! 🙂

Einig sind sich die Historiker darin, dass das Geben von Trinkgeldern in jenen Ländern besonders verbreitet war, in denen ein ausgeprägtes Diener-Herren-Verhältnis vorherrschte.

ist das alles? – klaus hanisch (freitag 34)

magie des duells

kreimeier fuehrt das duellieren im fernsehen endlich wieder an seine ursprungsidee des circus maximus zurueck:

„Personalisierung“ des Politischen muss somit zwei unterschiedliche Ziele verfolgen. Zum einen erfüllt sie das, was schon die „persona“ des antiken Theaters, die Maske, leistete: Sie soll das „wahre Gesicht“ ihres Trägers, politisch gesprochen: die Wirklichkeit seiner Taten oder seiner Untätigkeit verhüllen. Zum andern gilt es, im Sinne Ciceros, den Akteur mit einer „persona“, das heißt mit Ansehen und Ausstrahlung auszustatten: Wer ein öffentliches Amt ausüben will, muss einfach Eindruck schinden – zumal dann, wenn er nicht viel auszurichten vermag. Das Duell als Medienprodukt verstärkt diese Strategie, schafft aber auch ein Risiko. Wenn sich zwei Politiker, die beide das Ende des politischen Gestaltungswillens verkörpern, duellieren, entsteht eine groteske Situation, die nur mit erheblichem Aufwand zu einer bedeutenden hochgejubelt werden kann.

die magie des duells – klaus kreimeier (freitag 35)

akademische ghostwriter

na die hochschule muss ja viel freie zeit abwerfen. wenn hochschulassistenten als ghostwriter fungieren koennen. 😉

Wissenschaftliche Arbeiten werden in der Regel von Hochschulassistenten geschrieben. Diese spezifische Auswahl sichert die Qualität unserer Leistungen und ist unser komparativer Konkurrenzvorteil gegenüber üblichen Ghostwritern.

akademische ghostwriter

auch sehr schoen. die liste der risiken. wenn man sich nicht mit akademischen ghostwritern ins eins setzt! 🙂 und nicht zu vergessen. die umfangreichen werbeanzeigen.

spezie der literatur :: die lesebremse

herrn politycki verdanken wir eine neue aufregende spezies der literatur: die lesebremse.

Wir fühlen uns trotz unterschiedlicher erzählerischer Ansätze (die durch unser Papier überhaupt nicht nachträglich eingeebnet werden sollen) derzeit alle vier einem mehr oder weniger realistischen Erzählkonzept verpflichtet, glauben, dass die sparsamere Dosierung literarischer Mittel zeitgemäß ist, nicht dagegen das Beharren auf ästhetischen „Verwerfungen“ und sonstigen Lesebremsen.

matthias politycki im gespraech mit gunther nickel (volltext)

der finger :: in der schreibmaschine

Es wird überraschen, hier einen praktischen Nutzen der zur wahren Landplage gewordenen Ausbildung junger Mädchen im Klavierspiel zu finden: die hierbei gewonnene Fingerfertigkeit ist für die Handhabung der Schreibmaschine sehr wertvoll.

Frevert, Ute. 1979: „Vom Klavier zur Schreibmaschine – Weiblicher Arbeitsmarkt und Rollenzuweisungen am Beispiel der weiblichen Angestellten in der Weimarer Republik.“ In: Kuhn, Annette/Schneider, Gerhard (Hg.): Frauen in der Geschichte. Bd. IV. Düsseldorf, S. 88. (online quelle: vom klavier zum personalcomputer – pdf)