dadasophin.de

kunst ist nicht langweilig. nur das vortragen ueber kunst.

wie die kulturnation bereits formuliert hat. ist es in letzter zeit in koeln haeufiger passiert. dass man in vortraege geraet. die nicht wirklich vorbereitet sind – vom kittler vortrag einmal gaenzlich und ausser konkurrenz abgesehen.

roger m. buergel gab jedenfalls eine langweilige darstellung des anliegens der naechsten documenta. nummer 12im uebrigen sind die „leitmotive“ der naechsten documenta mehr als duerftig. die neuerdings wieder aktuelle antikensehnsucht der theorie wird auch dort propagiert. schoen. dass wir die postmoderne dann wirklich abhaken koennen. schliesslich hat alles mindestens zwei seiten und drei medaillen. 😉. der vortrag war langatmig. kam kaum auf die 3 documenta leitideen zurueck. die anfangs angekuendigt wurden. und wenn. dann in allgemeinplatznaehe nicht zu ueberbieten: kunst ist wie du und ich. man muss sie nur wollen. und das wollen selbst muss natuerlich auch erst ok sein. 😉

nunja. am freitag werden wir die vortragsqualitaet der european kunsthalle nochmals auf die probe stellen. wuenschen sie uns durchhaltevermoegen!

ein dickes fell – heinrich steinfest

schon ziemlich abgefahren. der neue steinfest: „ein dickes fell“. der titel scheint sich wie ein fell in der metaphernhandlung zu halten. in der buchhandlung angefangen und gleich ins ganze mit einem buch gehen wollen. 😉 wo soll das nur enden. im uebrigen: wissen sie. dass es heute schon unmaessig ist. wenn man ein buch nur zu ansicht bestellen moechte! was sind das fuer jahre.

Freilich barg das Leben auch Schwierigkeiten, die mittels einer solchen Verbundenheit nicht zu lösen waren. Und es nichts nutzte, das Schicksal demütig anzunehmen. Bankkredite beispielsweise sind kleine, blinde, blöde Frösche, die sich von der gottgefälligsten Demut nicht beeindrucken lassen. Sie hocken auf Steinen, halten sich für Prinzen oder Autorennfahrer oder noch Besseres und wollen bezahlt werden.

ein dickes fell (leseprobe) – heinich steinfest. piper. 608 seiten.

emily brontes moeglicher liebhaber ;-)

„who is the lover in your poems?!“ – diese frage spielt das bbc drama „cold in the earth and fifteen wild decembers“ (audio, 1:30 h) durch. ob emily bronte ihren roman „wuthering heights“ nicht doch mit autobiographischem material – etwa einer affaire mit dem sohn eines webers (forschungsergebnisse von sarah fermi) – ausgestattet hat. (via bronteblog):

Sarah’s research focused on the theory that Emily Brontë probably had a tragic romantic relationship with a young working-class lad, Robert Clayton, who died when they were both 18 years old. Questions were asked as to how Emily Brontë was able to write such a powerful love story which turned into the classic ‘Wuthering Heights’ novel without experiencing such strong emotions herself.

saturday play – bronteblog

dazu gibts mittlerweile eine diskussion in der forschung: emily brontes lovers (audio, ram 10 Min.)

krise und kritik – im freitag

zum vormerken: das gescheiterte zeitschriftenprojekt von brecht und benjamin „krise und kritik“ aus dem jahre 1930/31 wird wohl nun einmalig weitergefuehrt im freitag verlag:

Nun, 75 Jahre später, wird ein erneuter Versuch gestartet. Im April erscheint „Krise und Kritik“ vorerst als einmalige Publikation im Vertrieb der Wochenzeitung „Freitag“. Zu den ersten Beiträgern sollen Richard Sennett und Noam Chomsky gehören, der Pop-Theoretiker Diedrich Diederichsen, der Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz und der kürzlich verstorbene Historiker Reinhard Koselleck. Verhandelt werden die Einschätzung der gegenwärtigen Situation, persönliche Krisenerfahrungen, Möglichkeiten von Kritik und ihrer Wirkung sowie der Sinn eines intellektuellen Zusammenschlusses.

krise der kritiker (tagesspiegel, 12.02.06)

… die durchaus beliebig wirkende „bunte“ mischung des inhalts der zeitschrift (an anderer stelle stand nur beilage). eben das uebliche theorie bunte. 😉

common currency

meine guete. wie misik sich wieder gewaehlt ausdrueckt: „Dass die Utopien am Ende sind, ist common currency;“ (TAZ, 07.02.06)

nach “on bullshit” nun “on hashish”

sehr lustig. der diesjaehrige bucherfolgsnachfolger von „on bullshit“ soll wohl benjamins „on hashish“ werden:

In May, Harvard University Press plans to publish „On Hashish,“ a slim volume of Benjamin’s little-known writings about his occasional drug use. It’s got a good chance of becoming this year’s version of Harry Frankfurt’s „On Bull – – – -,“ an academic book that makes it onto the front tables at Barnes & Noble.

inside the list (NYT, 12.03.06)

just bullshit! bingo!

wieder eine ganz wunderbar entspannte sendungnun gut. weniger entspannt. wenn man auch noch das bullshit-bingo (pdf) mitspielen wollte 😉 der hr2-sendung „der tag„: das bullshit-prinzip (10.03.06 – real audio). jochen hoerisch schafft es fast gaenzlich. keinen nach harry g. frankfurt (leseprobe, suhrkamp) zu vermeidenden bullshit zu produzieren. als begleitende massnahme wurde zum einen ein bullshit-bingo zum download zur verfuegung gestelltbullshit-bingo wird wohl als meeting- und konferenzfueller gespielt. ausgefeiltere online-varianten sind u.a.: thalassos bullshit bingo mit worlisten auswahl und mehrspielermodus oder das bullshit bingo mit dem wortfeld „eheluege“ und variabler felderanzahl. grafisch auf den ursprung des bullshits zurueckgefuehrt: bullshit!. einer der vielen bullshit-generatoren: web economy bullshit generator.. zum anderen ein kurs fuer das erfolgreiche „bull-shiting“.

… interview mit frankfurt (movie – 10 min.)
… eines der schmalsten ersten kapitel aus „on bullshit“
extrakt aus „on bullshit“ im guardian

galerien etablieren soziale systeme

wie machen die das. die galerien. dass sie soziale systeme etablieren?!

Galerien sind nicht mehr allein Distributionsorte von Kunst, sondern etablieren eigene soziale Systeme.

„kunststadt köln – die galerien“ – european kunsthalle aktuell

und hier werden wir erfahrungsmaessig weiter etabliert:

Für das Kunstsystem, das ein soziales System ist, also ein systemautonomes Teilsystem der Gesellschaft ist, bedeutet das, daß es ebenso, wie andere Teilsysteme auch, an die basalen Gesetzmäßigkeiten unserer Gesellschaft mit temporalisierter Komplexität gekoppelt und somit deren Effekte ausgesetzt ist. Nicht das Ereignis (beispielsweise als Handlung) zählt, sondern nur eine Einheit von Ereignissen, geordnet durch selbstreflexive Selektionsprozesse des betreffenden Systems selbst, indem ein bestimmtes Muster der Verknüpfung mit anderen Handlungen gewählt wird.

na wer oder was? na. luhmann. klar.