
Vor Kurzem habe ich mir das Adressbuch von Hanna Höch besorgt. Zur Recherche nicht nur ihrer kommunikativen und künstlerischen Netzwerke ist das eine gute Quelle. Leider umfasst das Buch nur einen Ausschnitt des Adressbuchs. Der reale Zustand des Adressbuchs als Museums-Artefakt ist wohl nicht wirklich dauerhaft (Freunde fürs Leben – Berlinische Galerie)
Wer dieses Adressbuch einmal gesehen hat, vergisst es nicht mehr: Vorder- und Rückendeckel sind brüchig bis zerfetzt, und die 700 Seiten (…) Zudem sind unzählige Blätter, Visitenkarten und Zettel zusätzlich eingeklebt und die handgeschriebenen Einträge immer wieder ergänzt, durchgestrichen, überschrieben und mit Notizen versehen. Zuklappen lässt sich das fragile Objekt schon lange nicht mehr.
Quelle: Rezension Eva Hepper, Deutschlandfunk Kultur, 11.09.2018)
Die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts beschreibt die Restaurierung des Adressbuchs als schwierig. Es wurde ein minimalinvasiver Ansatz gewählt, d.h. die Seiten sollten möglichst im ursprünglichen Zustand beallssen werden:
Die Blätter gereinigt, teilweise geglättet sowie Risse und Fehlstellen mit Japanpapier ergänzt. Büroklammern und Stecknadeln, die bei restauratorischer Behandlung in der Regel wegen der Rostbildung entfernt werden, wurden in diesem Fall einzeln mit einem speziellen Kunststoff überzogen, damit sie keine weitere Wechselwirkung mit dem empfindlichen Papier eingehen.
Quelle: Ein Adressbuch als Collage. Restaurierung des Adressbuchs der Dadaistin Hannah Höch. Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts)
Digital lässt sich das Adressbuch auch durchblättern.