dadasophin.de

die funny scenes der fetten jahre

auch die beste aller moeglichen kinowelten. nach dem abschalten der europaeischen satellitenanlagen – fuegt sich ja schoen in den kinematographischen schlusstrich – folgen auf der dvd "die fetten jahre sind vorbei" funny scenes. die ueblichen mal mehr mal weniger langweiligen rausgefallenen szenen. schoen. die botschaft hat also auch noch einen versoehnlichen ausklang. oder wie der ex-68er managerkandidat meinte. revolution muss ja auch spass machen. 😉

w.n.z.b.w. 

es eilt im buergerhaus der verleger hinan!

jetzt erst entdecken wir immer neue hervorragende ecken und kanten an weidermanns schreibe. wer wollte nicht schon immer lesen. in welchen buergerhaeusern mit oder ohne doppelspiegel (oha. das ist wohl eine metaphorische handreichung!) ein autor zu verwohnen pflegt. und natuerlich wohnt er naturgemaess hoch hinaus. mindestens aber eine stock hoeher als sein verleger. damit dieser. ihn staendig suchend. nach oben oder unten – je nach stofflicher handreichung – eilen kann und damit dann – quasi ganz unverbindlich verbindend – den weg nach oben ganz realtauglich beschreiten kann. dank der bildlichen heranreichung des neuen buechner preistraegers:

Ein altes Bürgerhaus im Herzen West-Berlins, zwei große Spiegel im Treppenhaus sehen sich an, ein Verleger eilt die Stufen hinab und ruft „Ah, die Ablösung“ und eilt weiter.

oskar pastior: formenkuenstler und wortentdecker (weidermann – FAZ, 14.05.06)

das erfindlichkeits dilemma

immer neue preise tun sich auf im literarischen feld – so der literaturpreis prenzlauer berg. der geht sogar schon ins fuenfte jahr. und die berliner zeitung lobt sich einen lauen klee ab. wenn man schon erfindet. dann bitte aus nur allen erfindlichen befindlichkeitskisten. am besten verfangen da noch die experimentellen prosaexesse:

Vielleicht lag es nur an den Kriterien der Vorjury. Keine selbstbezüglichen Kaffeehausbesinnlichkeiten, keine erstsemestrigen WG-Einsamkeiten und keine experimentellen Prosaexzesse waren unter den zehn nominierten Texten, die es aus den rund 360 Bewerbungen zum fünften Literaturpreis Prenzlauer Berg ins Finale geschafft hatten.

ausblick aus der eigenen befindlichkeit (berliner zeitung, 22.06.06)

der steirische herbst und das langweilige blogwunder

die randnotizen – das virtuelle tagebuch des steirischen herbstes – schrammt derzeit hart an der frage. ist bloggen nur ein tagebuechlein fuehren. oder ist bloggen eben doch mehr. ist es ein wie auch immer gedankliches gefuege ausbilden. ein netz spannen. auch wenn das nach all den jahren so abgegriffen und abgeleitet klingt von theorie und praxis. oder wenigstens das nebenan verbindlich sein lassen. mal einen banalen link setzen z.b..

das schmale blogbaendchen laesst sich schliesslich schoen in der jaehrlichen herbstpublikation abdrucken. und entfernt sich wirklich nicht weit vom vorgegebenen about: sie arbeiten mit vertrauten mitteln und reiben sich an den bedingungen des neuen mediums (aus dem impressum). na dann: ceep reibing!

vom fehlen des utopischen surplus

robert misik fasst ganz gut den aktuellen stand der kunst-oekonomie frage zusammen. inwieweit die kunst/der kuenstler der oekonomie in seiner autonomie/arbeitsweise immer zugearbeitet hat bzw. von der oekonomie als vorlage fuer aktuelle berufsfelder/-bilder verwendet wird: die kulturgesellschaft und der neue geist des kapitalismus (TAZ, 02.05.06).

Vom utopischen Surplus der Kunst bleibt dann freilich nicht mehr viel. Statt dieses Mehrwerts liefert die Kunst das, was den Waren zu mehr Wert verhilft.

freilich: geht misik vom diesem utopischen surplus aus. den man nicht auf die kunst anwenden muss (sehr weniges hat einen avantgardeanspruch heute …)