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eh – von adorno lesen krieg ich kopfschmerzen

wir arbeiten mal wieder an einem text als kleiner beitrag zum naechsten heft der literaturgruppe perspektive und muessen in einem „affenaehnlichen“ tempo diverse theorie-texte mal wieder neu lesen. in unserem pensum „medientheorie“ im weitesten sinne stossen wir dann auf folgenden schnipsel eines ansonsten zwar schon etwas angestaubten. aber durchaus interessanten aufsatzes von armin medoschWord hacking:

„But very often, for example when reading Deleuze/Guattari I get a certain sort of headache. I think I understand what they said and I like the message, but I don«t like the style of the message. It is very complex, very hard to read. So automatically it is very elitist. Without a few years of studying philosophy or communication theory you are unable to understand all that latin words and french rationalist constructions. And older authors like Adorno are even worse. Even with my philosophy studies in the background I simply cant read Adorno. The headache becomes so strong, I have to put on the record player. This guy really lived in another galaxy. “

Word hacking – Writing in Cyberspace – armin medosch

da koennen wir nur unseren von keinerlei kopfschmerz beschwerten kopf schuetteln – und es fallen nicht etwa alle haare aus! – wir lesen ja gerade auch so zu nacht in den deleuze/guattari annalen „tausend plateaus“ und sind ueberrascht. wie „fluessig“ sich das alles liest. sicherlich haben wir einen gewissen „vorsprung“ oder einen etwaigen „habitus-stand“ (wie bourdieu unken wuerde). und wissen auch. dass poststrukturales uns eben die letzten 10 jahre begleitet hat. aber schwer fanden wir deleuze/guattari nie. eher verspielt ueppig (gerade was den „anti-oedipus“ (pdf) betrifft). dagegen sind die „tausend plateus“ richtig flott zu lesen. 🙂

und adorno ist zwar nicht „einfach“ zu rezipieren. aber so schwer nun auch wieder nicht. sollte man da einen text von arno schmidt besser gleich dem bookcrossing ungelesen anheim geben? wir sind immer wieder entnervt. ob diesen grobschlaechtigen argumenten. die dann zum „bunten“ schluss fuehren. dass der sound der strasse doch die eigentliche philosophie sei. entkomplexung. um den kopf endlich an der leine spazieren fuehren zu koennen (schildkroeten-groesse! wuerden wir mit benjamin sarkasieren!)

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4 Antworten auf “eh – von adorno lesen krieg ich kopfschmerzen”

  1. soll der medosch doch bildzeitung gucken. mannomannomannomann, Leute gibt’s…. Ob der sich auch beschwert, wenn er die neuesten astrophysikalischen oder onkologischen Forschungsergebnisse nicht begreift?

  2. tja. wir fuerchten ja nach neuerem studium der aktuellen text-manifeste der medienkritik von lovink u.a.. dass eine starke abkehr von philosophischen fragestellungen zu erwarten ist.

    sie sprechen davon. dass man keine vorbilder haben soll und keine vorlieben. sondern selbst handeln soll (new actonomy). was einen interessanter schwenk von der frueher so ueppigen philosophischen versetzheit der manifeste zu einer mittlerweile stark an praxisratgeber erinnernden textlage darstellt.

    sicherlich haben auch die neuen manifeste einen minimal konnex zum avantgarde-anspruch. vergiss die vorgaenger. aber dort stimmt das ja auch nur. indem man die „traditionen“ aufarbeitet und darueber hinausgeht.

    nun ja – wir tippen auf eine ermuedung in theorie und praxis.

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