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Zaimoglu verehrt einen Dichter

Ich schreibe das hier einfach mal um, weil offenbar doch bei einigen mehr daran hängt, als man gedacht hat. 🙂 Also, wollen wir mal:

Dieser Text dient allein der Dichterverehrung, und doch werde ich keinen einzigen Vers, keinen einzigen Doppelzeiler zitieren, weil ich, der lange Zeit Gedichte nicht ausstehen konnte, es viel weniger ausstehen kann, wenn man die Poesie eines Meisters vorstellt, indem man beispielhafte Schnipsel aufführt. Der Dichter heißt Thomas Kunst, er lebt heute in der Heldenstadt Leipzig und arbeitet seit den 1980ern als sogenannter Bibliothekarischer Mitarbeiter in der Deutschen Bücherei. Das ist keine Schande – schändlich ist allein, dass er von seiner großen Kunst nicht leben kann, er verdient gerade mal so viel Geld, dass er nicht in die Bettelarmut absinken muss.

Quelle: Nieder mit den blassen Quallen der Poesie! (FAZ, 24.06.07)

Warum finde ich diesen Text nicht so gut, wie man ihn wohl andernorts mitunter gerne liest:

Weil ich es lieber hätte, wenn man über Autoren, die man gut und interessant findet, einen inhaltlich interessanten und ansprechenden Text macht und keine Anpreisungen. Auch wenn es derjenige, der bepreist wurde, verdient. Anpreisungen lösen mitunter eher das Gegenteil aus, bzw. sagen mehr über den Lobpreiser aus als über den zu Lobenden.

Um das hier auch mal zu sagen: auch ich finde viele Texte und Autoren gut (nun gut, allzu viele sind es nicht ;-)), aber ich würde sie deswegen nicht in dieser Form, wie Zaimoglu es macht, belobigen.

Das Thema, von Kunst oder Literatur zu leben, ist ohnehin eine schräge Sache. Ob da eine Lobpreisung wirklich hilft. Mag sein, wenn in der FAZ und von Zaimoglu, vielleicht. Ich gönne es für Thomas Kunst.

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3 Antworten auf “Zaimoglu verehrt einen Dichter”

  1. # larsam 27.6.07 um 17:17
    >Huch, kaum ist man mal eine weile absent, schaut >alles ganz anders aus.
    >Irgend wie mehr Zeitung, das.

    Ja, aber irgendwie auch schick, oder? Finde ich jedenfalls 🙂

  2. ja. immer mal was neues probieren. 😉 Aber ich habe grade keine Muse, z.b. die Kommentare schoen ins Layout zu bringen. Naja, auch dafĂŒr wird wieder Zeit sein, irgendwann.

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