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TAZ: Über aktuelle Serien Plattitüden verbreiten

Im Grunde auch nur eine Plattitüde, aber man merkt, wie das Zeitungsniveau runtergeht, wenn es um Themen wie Serien und TV geht. Der aktuelle Artikel zu Serien und Serienstrukturen in der TAZ Wir Serientäter ist derart einfach zurecht gestrickt – schade, weil gerade aus den im Artikel durchaus genannten Qualitätsserien wie Mad Men lässt sich schon ganz andres rausholen. Was nun solche Serie mit dem Roman des 19. Jahrhunderts zu tun haben kann oder soll, bleibt schon eher beliebig – vor allem fällt dieser Vergleich regelmäßig, wenn grade nichts andres zur argumentativen Hand ist:

Semiotisch können es diese Reihen mit jedem großen Roman des 19. Jahrhunderts aufnehmen, ja sie sind selbst das Äquivalent zu den eminenten Textarchitekturen der bürgerlichen Epoche. Riesenwerke, die über den Fortgang von sechs, sieben oder mehr Staffeln gesellschaftliche Panoramen auffächern, wie es bislang nur die epische Literatur vermochte.

Quelle: Wir Serientäter, TAZ 30.1.10

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3 Antworten auf “TAZ: Über aktuelle Serien Plattitüden verbreiten”

  1. Das ist zwar ungeschickt ausgedrückt, im Grunde genommen aber so falsch nicht. Was gemeint ist, sind wohl die seitenstarken (nicht »großen«) Fortsetzungsromane des 19. Jahrhunderts (Gutzkow, Sue, May), die man durchaus mit den TV-Serien des 20. und 21. vergleichen kann, ohne direkt Plattitüden zu produzieren. Das beginnt schon mit den Produktionsbedingungen.

  2. Gut, die Aussage ist mit jedem großen Roman des 19. Jahrhunderts. Ich finde das alles – den Artikel insgesamt – sehr undifferenziert. Weder werden die Serien unterschieden – schliesslich gibt es große Unterschiede zwischen Mad Men oder etwa Gossip Girl – noch wird – wie Sie ganz richtig anmerken, auf tatsächliche vergleichbare Linien wie die Produktionsbedingungen eingegangen.

    Gut, man kann jetzt sagen, es ist ja nur ein Zeitungsartikel. Aber: wenn sich der Artikel so ein Thema vornimmt, dann sollte das auch besser sitzen.

  3. Wie bekannt ist, muss ein Journalist nicht nur keine eigene Meinung haben, sondern er muss auch unfähig sein, sie auszudrücken. In diesem Sinne!

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