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Schlagwort: Situationisten

James Boswell durchwandert London anders

Vielleicht eine Frühform der situationistischen Psychogeographie findet sich in James Boswell Journal, genauer gesagt im Londoner Tagebuch von 1762-63:

Dempster, Erskine und ich hatten diesen Tag ungeduldig erwartet; wir wollten zu dritt von einem Ende Londons zu anderen wandern. (…) Die Vielfalt, der wir bei unserer Wanderung begegnen, ist in der Tat erstaunlich. Wie der Spectator schreibt: ein Ende von London unterscheidet sich im Aussehen und in den Gewohnheiten der Menschen vom anderen wie ein fremdes Land.

Boswell, James: Journal, Reclam 1996, S 22-23.

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Die SI im Archiv

Auch Debord und die SI kommen nun in den White Cube – das Museum.

Also – schließlich findet alles ins Archiv, und auch wenn die Rezensentin der FR darauf beharren will, dass die SI noch ein Geheimtip sei. Dann wäre wohl geheim noch mal genauer zu klären – kommt eben auf die entsprechende Situation an. 😉

Radikalität hat ihren Preis. Guy Debord, der Wortführer der Situationisten, bezahlte seine konsequente Missachtung der Medien und der Öffentlichkeit mit Armut und Isolation. Allerdings musste der Utopist sich auch nach der Auflösung der Situationistischen Internationale 1972 nicht vorwerfen lassen, seinem Ziel, die vom Markt korrumpierte Kunst zugunsten gesellschaftlicher Intervention abzuschaffen, untreu geworden zu sein.

Quelle: Die Idee von der Abschaffung der Kunst (FR, 12.04.07)

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eine ablehnung des spektakels

»Es ist nicht eine Frage des Herausarbeitens eines Spektakels der Ablehnung, sondern einer Ablehnung des Spektakels. Damit ihre Herausarbeitung künstlerisch sein kann in dem neuen und authentischen Sinne, wie die SI ihn definiert, dürfen die Elemente der Zerstörung des Spektakels nicht länger Kunstwerke sein. Es gibt weder so etwas wie Situationismus oder ein situationistisches Kunstwerk noch gibt es, was das betrifft, einen Situationisten, der Spektakel erschafft.«

raoul vaneigm (1961) auf der 5. SI-konferenz

psychogeographisches geplaenkel >>

– oh – bei dieser geschwindigkeit naehern wir uns gerade noch dem schluerfen japanischer nudeln an! was sie selten japaner fragen…

– „Your prof was right. The color of the ‚ao‘ traffic light is between blue and green. I had read about this and didn’t really understand it until I started living in Japan. Curious, I got a book about colors and found out that colors are divided into several classifications including primary, secondary and tertiary. What is known as ‚ao‘ in Japanese was classified by this book as being a tertiary green-blue or in other words mix of pure blue and pure green. I don’t know why that would make it tertiary but that isn’t the issue. The point is that the colors in question are objectively different. “ (das kanji lernforum)

– wichtig eigentlich nur fuer leserinnen – vor allem starterinnen – von mangas/animes: erklaerungen der einzelnen nonverbalen gesichtszuege der protagonistinnen….

– sich staedte psychogeographisch aneignen – das kennen wir aus konzepten der situationisten. mit diversen techniken wird das heute weitaus ausgefeilter betrieben: Psy-Geo-Conflux 2003 – experimental walks, human street chess, hacked maps…sehr interessant auch: New York Body ’n‘ Soul Map – fuer diese kartendarstellung werden die individuellen routen der new yorker als masstab verwendet…

– alles ueber hochhaeuser und raumschiffe aus science fiction filmen; wir habens ja nicht so mit der mathematik – dem ohrring der wissenschaften – aber wir finden es trotzdem interessant, dass mal mercators globen projektion genau unter die lupe genommen wird.

– wir wollten ja schon immer wissen. wie die graphische repraesentation unsere interaktionen in foren/mailinglisten aussehen kann: People Garden stellt das in der demo ein wenig so dar: eine farfalle insel mit leinenzwang – aber sieht interessant aus. 😉 fuer noch groessere konversations gruppierungen laesst sich diese wackel-studie begutachten: Conversation Map – als beispiel werden diskussionen aus newsgroups herangezogen…

(dies alles praesentierte ihnen muxway)

wie wuerde in 100 jahren programmiert? „Now we have two ideas that, if you combine them, suggest interesting possibilities: (1) the hundred-year language could, in principle, be designed today, and (2) such a language, if it existed, might be good to program in today. “ (via Blog-Fu)

– at the end a leading link :: ein wirklich aussergewoehnlicher blog // Giornale Nouvo