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Schlagwort: Marcel Duchamp

der optische schauder :: duchamp

Seit Courbet meint man, die Malerei wende sich ausschließlich an das Auge – ein allgemeiner Irtum. Der optische Schauder! Vorher hatte die Malerei ja auch andere Funktionen, sie war religiös, philosophisch oder moralisch ausgerichtet. Ich selbst habe zwar glücklicherweise zu dieser Anti-Netzhaut-Position gefunden, aber viel geändert hat sich dadurch nicht: unser gesamtes Jahrhundert ist dem Optischen verfallen.

marcel duchamp, zit. nach peter bexte. blinde seher (1999)

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* zit. von michael naumann „ohne antwort ohne trost“ (zeit, 04.04.05)

das historische :: readymade

Wenn der Terror Vorstellung hat, dann wäre ein kaum geläuterter Ex-Terrorist auf und hinter der Bühne heute sowieso nicht mehr als ein historisches Readymade.

readymade – ralf hanselle (freitag, 01.04.05)

soso der ex-terrorist setzt sich postfaktum in den kunstkontext und wird durch das kunstfeld zur kunst oder zum ex-terroristen oder beides?

Dictionnaire abrégé du Surréalisme : „an ordinary object elevated to the dignity of a work of art by the mere choice of an artist.“

the unfindable readymade (tout-fait)

do it :: hans-ulrich obrist

Do it, das sich seit zwei Jahren entwickelt, ist nach wie vor eines meiner Hauptprojekte. Hier geht es um den Begriff der Handlungsanweisung. Die Handlungsanweisung in der Kunst war eigentlich immer präsent. Bereits bei Rubens ist sie implizit vorhanden. Explizit kam sie zum ersten Mal in diesem Jahrhundert bei Duchamp vor, der aus Argentinien seiner Schwester in Paris telegraphisch mitgeteilt hatte, sie solle auf einem Balkon das Ready-made Malheureux realisieren. Kurz danach hat Moholy-Nagy zum ersten Mal eine Arbeit über das Telephon verwirklicht. Im Zusammenhang mit Fluxus sind Handlungsanweisungen ebenfalls sehr wichtig, beispielsweise bei Alison Knowles, George Brecht etc. In den 70er Jahren wiederum hatte Pistoletto Anweisungen für seine „Cento Mostre“ gegeben. Im Gegensatz zu dem eingefrorenen Ready-made, wie dem Flaschentrockener von Duchamp, der heute in einer Glasvitrine im Museum steht, geht es bei do it um den fluiden Ready-made-Begriff, der auch bei Duchamp vorkommt, wie zum Beispiel: „Man nehme ein Lexikon und streiche alle Wörter, die einem mißfallen“. Das kann jeder realisieren, auch heute noch. Bei dieser Art von Ready-made bleibt alles fließend.

ein gespraech mit hans-ulrich obrist

… das projekt „do it“ im web auf e-flux
… als buchversion im revolverlag
… die tv-version im museum in progress

rezeptsammlung (TAZ, 26.02.05)

a bagel is a fountain >> avantgarde leicht gemacht!

„So, aside from one being profit oriented and the other not, what’s the difference between Finagle-A-Bagel’s surprises and Marcel Duchamp’s Fountain? Both shake up the complacency of expectations; both begin unannounced, instead waiting to be discovered and interpreted (Fountain was originally displayed in cabarets and clubs as an unexplained object, not in galleries); both, though beginning as unexpected pleasure, become commodified and profit-oriented, whether by drawing repeat business or by drawing museum patrons. Neither is a ‚true‘ avant garde project, because as Burger argues there’s no such thing: the New is always coopted into the commoditized. So why can’t Finagle’s marketing object, like Duchamp’s, be interpreted as a flawed project in avant garde marketing (flawed as avant garde that is, successful as marketing, just as Fountain is now that it stands in museums)?“

(fundstelle: onepotmeal)

Sie haben 60 sekunden!

hiho – keine leichte aufgabe fuer muede html-wimpern. 🙂 danach greifen wir nach jedem strohhalm: klar – und ziehen uns das wort des tages von dictionary.com rein: sub rosa:

suhb-ROH-zuh, adverb:
Secretly; privately; confidentially.

da winken wir schnell sub rosa herbei: blaettern die ursonate von schwitters hin und vor // feifen duchamps erratum musical // fokussieren uns auf diese zeichenkette: 43 Ð 48 Ð 32 Ð 20 Ð 37 Ð 36 Ð 69 Ð 80 Ð 60 Ð 71 Ð 1 Ð 29 Ð 70 Ð 23 Ð 12 Ð 3 Ð 21 Ð 87 Ð 17 Ð 19 Ð 41 Ð 57 Ð 72 Ð 10 Ð 22 Ð und wippen /// //// /// //// /// //// /// ////

duchamp erhält eine phonogramm!

vor uns liegt eine dieser singenden postkarten?! weit gefehlt – 1915 heben wir uns die noch auf. bis die platten schmaler werden und minidisc heissen. neben der phonographen-nadel schmachtet sie schon die glueckwunsch-phono-graph-scheibe!

dabei haengen wir ein wenig hinter den gedanklichen vorhaengen. lassen ideen in ado glaenzen && fragen uns auch. was dj spooky mit seinen phono-graphischen linealen meint. die er rundum sein dj handwerk) anlegt (immer schoen gerade halten – mango chee!).

„I like to think of dj mix culture as a hybrid between what Duchamp invoked with his „roto-relief“ kinetic sculptures and what Grand Master Flash was thinking about when he made his „Adventures on the Wheels Of Steel“ back in the 1980’s, but this is global… mixing is an artform of selection“

wir zaehlen bis drei (oder vier, je nach fensterlage) und schlagen nach im „kunst koeffizienten“ von duchamp (der
kreative akt, 1957
). ziehen eine virtuelle strippe zwischen sender und empfaenger (im kunstjargon heisst das dann wohl: kreatio nach nihilo…). berechnen die strecke des boten durch die gaenge des telekinetischen && sehen auch. dass musik schon ein i-tuepfelchen naeher am sound liegt als eine glueckwunschkarte ohne autogramm.

hinter der soundgardine ziehen wir gleich an mehrern hueten. lassen die notenschluessel fallen && falten sie wieder auf papier zurecht (glattstreichen – meine herren!). oder wir lassen die noten auf runden baellen sich breit machen und rein zufaellig (beim zwinkern des naechsten sonnenstrahls) in eine kindereisenbahn fallen (fast ein wenig nostalgisch blicken wir dabei auf die lottofeh – das waere doch mal eine erweiterung wert!). jedenfalls bewundern wir den abendhimmel (oder den sonnenstrahler – tages & nachgleiche sind uns einerlei) && hoeren aus dem phonographen endlich was: duchamps „Erratum Errata“ (hier :Marcel Duchamp / The Creative Act,“ 1994, No. 6 Erratum Musical (1:38)) – blicken dabei in raschem zickzack auf ein poster an der wand aus dem jahre 1920 (marguerite buffet performiert duchamps „Erratum Errata“ auf der dada manifestation)

das kratzen des phono-graphen erinnert an das verzweigte scheppern des dada-publikums && wir – „last night a dj saved my heart from a broken link“ – legen uns auf die lauer nach weiteren phono-grammen. adventures on the wheels of steal…

dada in den toaster // eine evolutionsthese mehr

„I guess I just had to post something today before it was no longer today. Then off to my lovely assignment on Marcel Duchamp. I replicated one of his pieces, the infamous tire and stool combination readymades. I also turned in an assignement where I had to depict four different art movements using one combing factor. I used a toaster. What I did was I took an old toaster from a yard sale and signed it and considered that my ready-made depicting the Dada movement. Then I did that one picture of Dali’s Persistence of Memory, where all the clocks are drooping, and changed them into toasters. And then I did a De Stijl and a Fauvist piece. Those ones weren’t all that interesting. But my teacher really liked the Dada one, so that’s a good thing!“ (from: incoherant ramblings)

oder einfach so in mp3: Frosted toaster pastry… (Experimental Dada composition. The feeling one gets after eating a frosted toaster pastry. The …and Fugue follows, none too steadily.“ – bradley lehmann)

tzanck check – orginal randale kunstmarkt

ob das zkm unter leiterhalterung weibel schlicht theoriemuede ist: ueber duchamp (austellung im tinguely museum in basel als aufhaenger) liess das zkm in der info verlauten:

—> zietat
„revolutionierte Duchamp mit seinen >>ReadymadesTAZ wahrlich kein buendnis mit theorie geschlossen hat. erkennt sie die rolle von duchamp im hinblick auf den kunstbetrieb messe/r/nscharf:

—> zittertat
„Grosse Aufregung: Marcel Duchamp verkauft Mona Lisa-Postkarten mit Schnurrbart. Was fuer ein Spass im Jahr 1919. Eine Provokation, die weniger eine Auseinandersetzung mit Leonardo da Vinci bedeutete, als vielmehr eine Kritik an dem System Kunstmarkt. Duchamp schaerfte den Blick fuer gedankliche Spielereien mit der Kunst. “

und/oder/sowohl/als/auch bleibt noch hintendran zu beten! natuerlich ist eine auseinandersetzung mit vinci auch eine kritik am star/t system kunstmarkt. (kleine pause!!! stehenbleiben !!! oder laden sie doch einfach sensationelle 86 schachpartienvon dumchamp runter – schachprogramm ist dazu allerdings bedingung…sensationell fuer den letzten schachspanner: duchamp als nackte frau gegen sich selbst spielend…) Weiterlesen „tzanck check – orginal randale kunstmarkt“