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Schlagwort: Literatur

Das Überleben von Literaturpreisen ist möglich!

Es geht doch wirklich nichts über eine Portion prospektiven Lebenslauf, den man sich und anderen möglichst quasi twitter-wie-hautnah ins provisorisch Profilhafte ranschmeißt. So macht die frischgepackte Preisträgerin des diesjährigen Österreichischen Buchpreises Raphaela Edelbauer eines klar, der Büchnerpreis ist leichter zu haben als jede beliebige Textgondel1.

!Rauris’18.Publikum/Bachmann’18. Short DBP ’19.Büchnerpreis ’31

Quelle: @raphiedel

  1. 1783 startete in Versailles eine Montgolfière mit drei Passagieren – Hammel, Hahn und Ente.
    Quelle: Montgolfière (Wikipedia)

Experimentelle Schöpfkellen – aheu!

Ja sicherlich – die experimentelle Literatur arbeitet ganz offen mit Copy & Paste. Ich werde gleich mal nachschlagen, wer und wie das tatsächlich offen gelegt hat / wird. Der Punkt ist doch eher, dass die experimentelle Literatur – wenn sie denn wirklich mit einem gewissen Ernst betrieben wird – sich gar nicht die Frage nach Originalität, Vereinzelung und Schöpfkellen-Drama stellt.

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Der Hofmeister (Lenz)

Gerade den Hofmeister von Lenz (1774) gelesen – schon ein ziemlich guter Text. Bei Lenz interessant, wie das Pekuniäre seine Texte durchzieht. Wem man sich wie stark und mit welchen Folgen aussetzt, um nicht nur soziales Kapital einzusammeln. Und adelige Frauen haben auch zu tun, um sich das schon erworbene Kapital permanent auszupolstern:

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Jenseits des argumentativen Festen

Stuckrad & Ulmen sind so bemüht, nur keine argumentative Festheit zu erzeugen, denn wer will schon manifest werden und sich festlegen lassen – oder so ein i-tüpfelreitender in einer Endlospapier-schleife verhangener Avantgardist sein:

Und dann wird durch die Konstellation „Politiker trifft auf Stuckrad und gibt ungewöhnliche Antworten auf ungewöhnliche Fragen“ schon automatisch etwas abfallen, das einen beiläufigen Blick auf Politikrealität wirft, ohne dass wir erst mal ein Manifest formulieren müssen.

TAZ – 9.2. 2012

Schreibzimmer als Klause

„Für Michael Lentz ist das Schreibzimmer grundsätzlich ein „fensterloser Raum““ – die übliche Klausenmanie 😉

Stilistische Sammelpreise

Auch interessant, jetzt gibt es schon stilistische Sammelpreise: Oskar-Pastior-Preis geht an Autoren, „deren Werk in der Tradition der Wiener Gruppe, des Bielefelder Colloquiums Neue Poesie und von Oulipo“ steht.