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hexa die waldfee :: der existenwille der kunst

Florian Felix Weyh geht mit dem existenzwillen von kunst und kuenstlern ernst ins gericht: der staat sollte den kuenstler bis zum 25. lebenjahr subventionieren. wers bis dahin nicht geschafft hat. sich auf eigenen beinen durchs leben zu schrauben. der habe noch genug spielraum. um anderweitig seinen sattel fallen zu lassen. vorzugsweise wollten wir ja alle nicht mit 35 strassenkehren ohne schulabschluss (wir verweisen hier ausdruecklich darauf. dass eine studie mal faellig waere. wie das so ist mit der kombination. keinen schulabschluss und strassenkehren).

irgendwie ne super „duftmarke“ die 25. nicht wahr! mensch – das waren unsubventionierte zeiten. da haben wir schon seit 18 den arbeitsmarkt aufgerollt! 😉 wir wuerden folgern. ob 25 oder 35. wer sich subventionieren laesst. muss selbst damit klar kommen!

„Heute steht der alternde Kunstheld genauso verloren auf dem Arbeitsmarkt herum wie ein Strassenkehrer ohne Schulabschluss. Mit kaum vermittelbaren Kenntnissen (ãIch kann hexametern, aber nur bei sonniger StimmungÒ), fuers nachgeschobene Brotstudium zu alt. Selbst der tumbste Staat musste irgendwann begreifen, auf welcher Lebensluege Kulturbiografien fussen, und sich der finanziellen Verantwortung entziehen, die ihm damit oktroyiert wurde. Zu Recht! ãKuenstlerisches EngagementÒ buchstabiert sich in der Mehrzahl der Faelle als Selbstbestaetigungswahn, Ichsucht, mangelnder Adaptionswille. In feurigen Jugendjahren ist dieser Wahn gross, ab einem bestimmten Alter begreifen Kluegere die eigene Verblendung. Und bemerken, wie sich an ihnen ein Naturgesetz vollzieht: Engagement nutzt sich ab, Erwerbssinn bleibt.“

(Ich kann hexametern!, tagesspiegel 14.07.04)

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