welche rolle koennte die soziologie im system der potentierten beobachtung noch haben – wenn wir ohnehin andere als bezugssystem beobachten – hat schon auch etwas wahnhaftes. wenn man baekers beschreibungen liest:
Wozu braucht man einen systematisch auf Beobachtung und Beschreibung festgelegten Beobachter, wenn bereits jeder (fast) jeden beobachtet, um sich in dieser Gesellschaft zu orientieren? Gut, man könnte sagen, dass die meisten Beobachter damit beschäftigt sind, so zu tun, als würden sie die anderen nicht zur Kenntnis nehmen. Blitzschnell werden die jeweils neuesten Einsichten aus der Beobachtung zweiter Ordnung dissimuliert, um anschließend so tun zu können, als wäre man nach wie vor nichts anderes als identisch mit sich selbst.
beobachterbeobachtungen – dirk baeker (TAZ, 19.04.05)