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den dichter aus der wesenstasche

genau so wollen wir im heine-jahr (oder in jedem x-beliebigen dichter/autor/kuenstler/handwerker/angestellten-jahr) ueber ihn lesen: all das. was man uns arme germanistinnen vom nachtisch geschoben und von der nachtischfunsel abgehaengt hat – die schoenen buergerlich projektions-spiessgesellen. die uns den dichter wieder nah bringen wie eine wesenstasche. einfach hineingreifen ins lasche oeuvre und den dichter als salonhelden in der jahresschaukel schoen und lange baumeln lassen. sehen sie! wie tiefsinnig wir dann drein blicken!

Der Dichter braucht das Unglück. Heine, der Poseur. Er mag es, wenn man ihn für einen Don Juan hält, aber Amalie bleibt eine rein platonische Inspiration, und in Paris hat er nur zwei oder drei Mätressen in fünfunddreißig Jahren. Die letzte, Mathilde, heiratet er.

kleine heinekunde (1) die grossen gefuehle (TAZ, 04.02.06)

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