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cell of color >> psychotechnische folterinstrumente

der spanische kunsthistoriker jose milicua machte kuerzlich darauf aufmerksam. dass im spanischen buergerkrieg vor allem in barcelona gefaengniszellen existierten, die mit „psychodelischen“ formen ausgemalt waren (ein foto ist hier zu sehen. eine spanische austellung hat eine solche zelle nachgestellt). die zelle war 2 meter schmal, schlecht belueftet, am boden lagen kubische gegenstaende, das bett war schraeg angewinkelt, damit man beim schlafen abrutschte und an den waendern waren mitunter bewegte projektionen/formen, die an kandinskis, dalis oder klees formensprache erinnerten, angebracht. gefangene wurden angeblich auch gezwungen. eine projektion eines riesigen auges, das von einer klinge durchschnitten wird (das dali/bunuels „andalusischem hund“ aehnelte) bestaendig anzusehen. (The torturers dabbled in art Victoria Combalia / El Pais)

der „ausstatter“ dieser „cells of color“ alfonso laurencic (nach den erlesbaren quellen alles auf einmal: anarchist, doppelagent, maler, avantgardist :-)) nannte seine technik „psychotechnische folter„. angelegt wurden die zellen 1938 – nicht nur in barcelona. in einem spaetern prozess – der sich nicht auf die zellen bezog – berief sich laurencic auf die farbtheorien des bauhauses, vor allem auf klee und kandinsky.

As there was little abstract art in Spain in the 1930s, Combalia said Laurencic must have traveled around Europe and learned about avant-garde painting before he got caught up in Spain’s war.“ (Prison cell walls traced to Bauhaus meant to shatter Franco-era inmates‘ spirit DANIEL WOOLLS)

nur zur hintergrundinfo bzgl. der verschiedenen farbtheoretischen ansaetze:
>> zu ittens farbtheorie (pdf)
>> zu kandinsky farbtheorie
>> zu klees farbtheorie

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